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Im bürokratischen Paragrafendschungel für den unser geliebtes Deutschland bekannt ist, ist man schonmal schnell verunsichert was denn erlaubt ist und was im Wald verboten ist. Ich möchte heute die Frage beantworten, ob Schlafen im Wald rechtlich erlaubt ist und was es dabei zu beachten gibt.
Du bist ein Naturliebhaber! Ich bin mir sicher der Schutz und die Wahrung der Schönheit unserer “Natur” steht bei dir weit oben auf der Liste. Wenn man da an die gesetzlichen Regelungen der skandinavischen Länder denkt, kommt natürlich schnell Frust auf.
Wenn man überlegt über was man sich da eigentlich Gedanken machen muss, stellt man schnell unsere Ordnung infrage. In der freien Natur zu übernachten und zu überleben ist das natürlichste, was es gibt. Aber es gibt in Deutschland eben keine unerschlossenen Weiten rauer Wildnis, auch wenn ich mir das sehr wünschen würde. Dieses Gefühl des Erkundens und Entdeckens kommt natürlich auch in unseren heimischen Forstwäldern noch auf.
Die ganzen Straßen, Forst- und Wanderwege machen es allerdings etwas schwerer. Auf jedem Abenteuer im Wald kann man wieder neue Dinge entdecken, die wahrscheinlich vorher noch niemand gesehen hat.
Dabei handelt es sich dann vielleicht nicht mehr um einen ganzen Berg oder einen Fluss, den wir nach uns benennen können, aber wir finden interessante Bäume, Felsen oder Lagerplätze, die wir für uns neu entdecken können.
Diese Problematik entsteht dadurch, dass jeder Flecken Land natürlich jemandem gehört. Das kann dann entweder der Staat oder ein Privatwald sei. Es gibt klare bzw. eher vage Gesetze, die regeln, wie wir uns als Waldbenutzer zu verhalten haben.
Diese Regelungen sind zum einen im Bundeswaldgesetz geregelt und werden dann in den Landeswaldgesetzen der einzelnen Bundesländer weiter präzisiert.
Das Betreten des Waldes
Bevor man über das Schlafen im Wald spricht, sollte man bei den Grundlagen anfangen. Erstmal musst du in den Wald hereinkommen.
Ist das überhaupt erlaubt?
Hier kann ich dir Entwarnung geben. Denn in §14 Absatz 1 des BWaldG zum “Betreten des Waldes” wird erklärt, dass man zu Erholungszwecken den Wald jederzeit betreten darf.
Im zweiten Absatz wird aber auch darauf verwiesen, dass die Einzelheiten vom jeweiligen Landeswaldgesetz geregelt werden. Hier musst du also den entsprechenden Gesetzestext selbst noch einmal nachlesen. Es gibt in einigen Ländern auch Beschränkungen auf die Tageszeit. Ein Beispiel dafür ist Schleswig-Holstein.
Hier ist das Betreten des Waldes zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf die offiziellen Waldwege beschränkt.
Eine weitere Beschränkung bilden verschiedene Arten von Schutzgebieten. Hier ist es im Allgemeinen nicht gestattet die Wege zu verlassen.
Dementsprechend dürft ihr auch nicht in Schutzgebieten wie z. B. Biotopen übernachten. Oft finden sich im Wald dann entsprechende Schilder, die euch zeigen – ab hier beginnt ein Schutzgebiet.
Jetzt sind wir also schonmal in den Wald hereingekommen. Wie geht es jetzt aber weiter? Angenommen wir wohnen nicht in Schleswig-Holstein wollen wir ja jetzt unser Nachtlager suchen. Was stehen uns dabei für Möglichkeiten zu Verfügung?
Schlafen im Wald mit Zelt rechtlich erlaubt?
Ich habe schon einige Bushcrafter gesehen, die mit dem Zelt losziehen. Auch für viele Fahrradfahrer, die auf einer mehrtägigen Tour sind, ist die Frage natürlich relevant. Darf ich im Wald mein Zelt aufschlagen?
Generell lässt sich sagen nein, ich darf im Wald nicht mein Zelt aufbauen. Das gilt allerdings nicht für speziell Ausgewiesene Plätze wie z. B. Trekking Plätze.
Im Landeswaldrecht von Rheinland-Pfalz wird explizit aufgeführt, dass unter anderem Zelten nur mit Zustimmung des Waldbesitzenden genehmigt ist. Es wird zusätzlich in § 37 Absatz 2 Satz 6 also in den Bußgeldbestimmungen erwähnt.
Das Problem liegt bei der Definition eines Zeltes. Ein Zelt ist vom Gesetz her leider nicht genau definiert. Allgemein lässt sich aber sagen, dass alles was geschlossen ist und mit einem Gestell versehen ist, problematisch werden kann.
Ein klar als solches zu erkennendes Zelt ist in jedem Fall verboten. Allerdings besitzen auch einige Biwaksäcke ein Gestell, welches sie im Kopfbereich aufspannt. Ob diese jetzt verboten sind, wird euch dann der Förster im einzelnen erklären, solltet ihr euch über den Weg laufen.
Schlafen ohne Zelt
Was ich euch empfehlen kann ist das Schlafen in einer Hängematte oder mit einer Isomatte auf dem Boden. Mit diesen beiden Varianten seid ihr vom Gesetz her auf der sicheren Seite. Auch ein Tarp stellt kein Zelt dar, weil es weder geschlossen ist noch hat es ein Gestell.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der Förster euch nicht des Platzes verweisen kann. Ihr habt in diesem Fall kein Recht auf das ihr bestehen könnt und solltet in jedem Fall höflichst kooperieren.
Viele Leute, die mit dem Bushcraften starten möchten, haben vielleicht Angst im Wald zu schlafen und nachts plötzlich vom Förster gestellt zu werden. Diese Angst ist aber unbegründet.
Ich selbst habe noch nie einen Förster getroffen. Verhaltet euch einfach höflich und einsichtig. In den allermeisten Fällen, will euch der Förster auch nichts Böses.
Ein weiteres Thema ist das Schlafen in selbstgebauten Sheltern. Auch wenn es sich dabei nicht direkt um ein Zelt handelt, könnte es doch problematisch ausgelegt werden.
Je nach Bauart handelt es sich eben um eine geschlossene Behausung mit Gerüst. Seid euch dessen einfach bewusst, wenn ihr einen Unterschlupf baut.
Was dem Förster dann noch Sorgen machen könnte ist die Frage ob der Shelter stehen bleibt, wenn ihr das Lager verlasst. Versichert also am besten direkt, dass ihr eure Hütte vor dem Verlassen wieder abbaut.
Zusammenfassend ist zu sagen -> Ist das schlafen im Wald rechtlich erlaubt? Ja, du darfst zu Erholungszwecken den Wald betreten und das auch über Nacht!
Bestimmungen der Länder
In der unten stehenden Liste habe ich dir die verschiedenen Bestimmungen und Gesetze der einzelnen Länder herausgesucht. Alles, was nicht in den Landeswaldgesetzen geregelt ist, wird vom BundesWaldGesetz (BWaldG) geregelt.
- Rheinland-Pfalz
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Bayern
- Brandenburg
- Baden-Württemberg
- Berlin
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
- Schleswig-Holstein
- Saarland
- Niedersachsen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Hamburg
- Bremen
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen, einige Sachen aufklären und vielleicht auch die Angst nehmen selbst einmal im Wald zu schlafen. Schaut gerne auch auf meinem Instagram Profil vorbei, um zu sehen, wie ich Wald schlafe.
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