Ich bin fasziniert von dem Gedanken meine Ausrüstung auf meinen Abenteuern im Wald immer weiter zu reduzieren.
Ohne großen Rucksack, ohne sperrige Isomatte hinten draufgeschnallt einfach losziehen und trotzdem eine komfortable Biwak Übernachtung haben.
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Ich habe bereits in der Vergangenheit einen Beitrag zu meinem Jäger S Wintersetup geschrieben. Der Unterschied war damals allerdings, dass ich zwei große Seitentaschen an den Rucksack drangeschnallt hatte.
Die hatten zusammen nochmal 12 Liter Volumen. Dazu kam noch die sperrige Isomatte, die unten am Rucksack befestigt war. Dieses Setup war dann am Ende so sperrig und schwer, dass ich sogar eine Hüftgurt an den kleinen Savotta – Jäger S montiert habe, um ihn komfortabler tragen zu können.
Meine Ausrüstung auf Biwak – Minimalistisch
Ich wollte diesmal bewusst nur soviel Ausrüstung mitnehmen, wie ich wirklich brauche. Nur die Dinge, die ich wirklich auch benutze und benutzen muss.
Keine zusätzlicher Schnick Schnack.
Ich denke du kennst das auch. Du packst deinen Rucksack mit allem möglichen, was du vielleicht auf der Tour brauchen könntest.
Und wenn du dann tatsächlich unterwegs bist, merkst du, dass du nur einen Bruchteil davon wirklich brauchst.
Ich empfehle dich daher folgendes zu tun. Nach jedem Biwak, wenn du deine Ausrüstung wieder aus dem Rucksack ausräumst, überleg bei jedem Gegenstand genau, ob du ihn wirklich benutzt hast.
Das gleiche machst du dann auch wieder beim Einräumen in den Rucksack vor deinem nächsten Biwak.
„Brauche ich diesen Gegenstand wirklich und werde ich ihn tatsächlich benutzen“
Wenn die Antwort hier nicht JA ist, dann kommt der Gegenstand nicht mit.
Mit dieser Methode kannst du einfach Ausrüstung identifizieren, die du nicht mehr brauchst. Wenn du dann irgendwann merkst, dass du einen Gegenstand nie benutzt, kannst du dich auch davon trennen.
Ich denke irgendwann kristallisiert sich einfach heraus, welche Ausrüstung wirklich für dich funktioniert.
Wenn du alte Ausrüstung loswirst, dann kannst du Platz schaffen um auch wieder neue anzuschaffen, die besser zu deinem Abenteuerstil passt.
Hier meine komplette Ausrüstung vom Winter – Biwak:
Der Savotta – Jäger S bildet die Basis meiner Ausrüstung. Er ist aus einem stabilen 1000D Cordura Material gefertigt und übersteht auch starke Belastungen.
Mit 18 – 22 Litern perfekt für mein minimalistisches Abenteuer.
Das Cold Steel – Mini Tac Tanto trage ich zusammen mit meinem Multitool in einem extra angefertigten Holster am Gürtel. So habe ich es immer griffbereit.
Damit lässt sich Holz sehr fein und genau bearbeiten. Ich habe es auch in meinem Video zum Try-Stick eingesetzt.
Der Savotta – Big Bad Stove ist ein simpler und robuster Faltkocher, der seinen Dienst absolut Zuverlässig verrichtet.
Es sollte kein Problem sein, im Wald Holz aufzutreiben. Der Kocher bringt selbst mit kleinen Stöcken Wasser zuverlässig und schnell zum Kochen.
Die Savotta – Taschensäge bildet das Rückgrat meiner Holzverarbeitung. Damit lassen sich auch dickere Äste und kleine Bäume durchtrennen.
Ich schätze das extrem kleine Packmaß. Die Säge passt problemlos in jede Lücke im Rucksack oder eben in die Hosentasche.
Unterwegs auf Tour sind wir im Notfall die einzigen, die uns helfen können. Ein Erste-Hilfe Set ist hier eine Grundvoraussetzung.
Um es schnell zugänglich unterzubringen, sind meine Erste-Hilfe Materialien in einer Compact Tasche von Brandit auf der Vorderseite meines Rucksacks.
Den Brandit – Poncho habe ich als Wasserfeste Unterlage verwendet um meinen Schlafsack nicht auf die Nasse Erde legen zu müssen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier einfach genial. Der perfekte Witterungsschutz. Auch als Poncho oder Tarp.
Der Wasserkessel von Stabilotherm ist mein Wasserabkocher und Teemacher. Der Kessel fasst bis zum oberen Rand 1 Liter.
Ich koche damit Tee. Habe aber auch schon Porridge oder Reis darin zubereitet. Absolut unverzichtbar.
Meiner Meinung nach eines der besten Bushcraft-Messer der Firma Puma aus Solingen.
Das Puma IP – Savage ist einfach unzerstörbar mit 5mm Klingenstärke und robustem Olivenholz.
Für die grobe Arbeit perfekt.
Ich verwende noch eine Kuksa von Savotta – Diese werden aber nicht mehr produziert. Daher empfehle ich dir dieses Schmuckstück.
Ein Trinkgefäß macht es leicht Tee oder Kaffee zu trinken. Dann muss man es nicht direkt aus dem Kessel schlürfen 😉
Der Wassersack von Savotta ist unentbehrlich für mich, wenn es darum geht Wasser zu transportieren.
Mein Lagerplatz im Wald ist 20 Minuten vom nächsten Bach entfernt. Mit dem Wassersack kein Problem.
Ansonsten habe ich natürlich noch warme Kleidung, eine Trinkflasche, einen Schlafsack und Essbesteck dabei.
Schlafsetup – Ohne Zusatztaschen, ohne Isomatte
Die logische Schlussfolgerung. Einfach beides weglassen. Der erste Schritt um mein Setup zu modifizieren, war es das Hängematten-Setup aus der Gleichung zu entfernen. Dafür bin ich dann auf den Boden umgestiegen.
Ich habe schon Erfahrungen gemacht, ohne Isomatte in der Hängematte zu schlafen. Das war einfach zu kalt. (Da hatte ich aber auch keinen Schlafsack).
Ich habe also meine Moskito Traveller Pro und mein Traveller Tarp getauscht gegen den RipStop Poncho von Brandit. Dieser soll mir in der Nacht zum einen als Feuchteschutz von unten dienen und zum anderen Witterung von oben abhalten.
Mein Schlafsack nimmt immer noch am meisten Platz weg. Er verbraucht ungefähr die Hälfte des gesamtem Volumens meines Rucksacks.
Der Schlafsack den ich verwende ist nicht Wasserdicht, daher ist es auch so wichtig, dass ich den Poncho zum Unterlegen verwenden kann.
Unterschätze nicht die Bodenkälte
Der Boden ist kalt. Und egal wie lange du darauf liegst, der Boden wird dadurch niemals wärmer. Du wirst immer kälter.
Ich brauchte also eine Möglichkeit um mich vor der Kälte des Bodens zu schützen. Eine isolierende Schicht Material, das meine Isomatte ersetzt.
In diesem Fall sind Blätter von Laubbäumen oder die Nadelzweige eine gute Wahl. Wenn du einen großen robusten Sack hast, kannst du diesen mit Laub befüllen. Am besten hast du direkt zwei oder drei dieser Säcke.
Einmal gefüllt lassen sie sich verwenden wie ein Sitzsack oder als isolierende Liegefläche.
Die einfachere Alternative sind Nadelzweige. Ich habe einfach von einem umgefallenen Baum Äste abgehakt, an denen noch ordentlich Nadeln hängen.
Schneide die zweige aber nicht zu Kleinschrittig ab. Sie lassen sich sonst nicht gut transportieren.
Die Menge an Zweigen, die du sammelst hängt von deinen eigenen Bedürfnissen ab.
Du solltest aber eine Dicke von 20 bis 30 cm an aufgeschichtetem Material erreichen, um dich ausreichend von der Kälte zu schützen.
Über die Nacht wird sich das Material stark komprimieren und du wirst hin und her rutschen.
Lege also eine Fläche aus, die größer ist als dein Schlafsack, und dir ausreichend Platz zu geben.
Meinen Aufbau kannst du oben auf dem Bild sehen. Ich habe zusätzlich noch meinen Poncho über die Nadeln gelegt, weil mein Schlafsack selbst nicht Wasserdicht ist, und der Boden sehr feucht war.
Du kannst aber genauso gut auch einen Biwaksack verwenden.
Kochsetup – Simpel und Effektiv
Bei einem so Voluminös beschränkten Setup ist ein Punkt bei dem man auf jeden Fall Abstriche machen muss das Essen. Dosenessen ist schwer und nimmt einiges an Platz weg.
Ich habe mich dennoch entschieden, zwei Dosen Thunfisch in Öl mitzunehmen. Die sind schnell gegessen, liefern ordentlich Proteine und sind leicht zu verstauen.
Dazu gabs dann noch ne Packung Harzer Käse. Das hat mir am ersten Tag auch ausgereicht. So habe ich erst am zweiten Tag ein Feuer gemacht um Wasser abzukochen.
Um mich zwischendurch schnell mit Energie zu versorgen, habe ich einige Riegel eingepackt.
Diese heben den Blutzucker schnell an und geben damit auch schnell Energie. Ein Nachteil liegt in im stärker abfallenden Blutzucker, der darauf folgt.
Wenn du Probleme mit niedrigem Blutzucker bei Anstrengung hast, solltest du Nahrungsmittel wählen, die dich lange mit Energie versorgen und weniger starke Blutzucker-Schwankungen verursachen.
Haferflocken oder Bananen sind in diesem Fall immer gut geeignet.
Ein rares Gut – Trinkwasser
Ein wichtiger Faktor ist auch die Versorgung mit Wasser. Ich habe eine Trinkflasche dabei, die hat ein Volumen von 1 Liter. Wenn der aufgebraucht ist, dann habe ich kein frisches Wasser mehr.
Ich muss mir also im Wald eine Wasserquelle sicher. Glücklicherweise kenne ich das Waldgebiet in dem ich übernachten werde und weiß daher, dass ich mir an einem kleinen Bach frisches Wasser holen kann.
Damit ich das Wasser einfach transportieren kann, verwende ich einen Wassersack von Savotta. Den siehst du auch in der ersten Szene im Video oben.
Der Sack ist extrem praktisch, wenn du Wasser über eine längere Distanz transportieren musst, und in deinem Lager keine Wasserquelle hast.
Der Sack lässt sich einfach so auf den Boden stellen und verliert dann kein Wasser.
Dank der Griffschlaufe kannst du den Sack angenehm tragen oder wie ich es hier im Bild gemacht habe einfach an einen Ast hängen.
Wenn der Sack dann wieder leer ist, lässt er sich leicht sehr klein zusammenrollen und nimmt so keinen Platz weg.
Das gesammelte Wasser muss aber natürlich noch abgekocht werden. Dafür verwende ich einen Kessel von Stabilotherm.
Der passt gut ins Setup, ist schön klein und im Inneren kann ich meinen Reis transportieren.
Um ein möglichst sicheres Feuer zu machen, habe ich mich für den Savotta – Big Bad Stove Faltkocher entschieden.
Dieser verbrennt Holz und ist leicht und klein zu transportieren. Ich hätte allerdings genauso gut auch einen Gaskocher von Optimus verwenden können.
Bei diesen ist allerdings das Packmaß aufgrund der Gasflaschen / Dosen leicht höher.
Außerdem habe ich noch Essbesteck dabei, um meinen Reis aus dem Kessel löffeln zu können.
Was muss alles mit auf eine Übernachtung im Wald?
Neben der Ausrüstung, die man im Wald speziell für das Waldhandwerk verwendet, gibt es einige Dinge, die man immer dabei haben sollte, egal wo oder unter welchen Umständen man draußen übernachtet.
Ich habe diese in einer Packliste für dich zusammengeschrieben. Zur Packliste!
Das wichtigste was ihr auf jeden Fall immer dabei haben solltet ist ein kleines Erste-Hilfe Set. Wir arbeiten im Wald mit scharfen Messer und Äxten und egal wie oft man etwas schon gemacht hat, irgendwann kann es immer schief gehen.
Um dich dann bei kleineren Verletzungen schnell selbst versorgen zu können ist extrem wichtig.
Als zweiten Gegenstand nimm einen Müllbeutel oder eine andere Tüte mit, in der du deine Abfälle verstauen kannst.
Gerade wenn du Essen in Kunststoffverpackungen mitnimmst, ist es wichtig, diesen auch ordentlich entsorgen zu können. Es ist ein absolutes No-Go Müll im Wald zurück zu lassen.
Wenn du einen Müllbeutel mitnimmst, wird nichts vergessen und wenn du unterwegs Müll siehst, kannst du den zur Not auch noch schnell einstecken.
Holzbearbeitung
Wenn wir im Wald unterwegs sind, ist einer der einzigen Rohstoffe, der im Überfluss vorhanden ist Holz.
Es ist also nur logisch, das wir dieses Material als Grundlage für unsere Bauprojekte und Schnitzarbeiten verwenden.
Für die Holzbearbeitung hatte ich in meinem Setup dieses Mal nur meine Taschensäge und meine Messer dabei. Um kleine Sägearbeiten zu verrichten, trage ich auch mein Multitool am Gürtel.
Ich hatte keine Axt dabei. Große Mengen Holz abzutragen war also schwierig. Genauso das vorbereiten von hochwertigen Brennmaterial.
Der Faltkocher nimmt aber genauso gut auch einfache Stöcke und Äste.
Um Heringe und Astgabeln ordentlich in den Boden treiben zu können, habe ich mir einen Holzhammer angefertigt.
Mit meinem neuen Hammer habe ich mir dann auch direkt ein kleines Tischchen gezimmert.
Hier kann ich mein Holz trocken lagern und es vom feuchten Boden fern halten.
Mein Fazit zu der Übernachtung
In diesem Abschnitt möchte ich jetzt einmal zusammenfassen, wie der Overnighter für mich war.
Gleich einmal vorweg. Die Nacht war von der Temperatur her sehr angenehm. Ich habe nicht gefroren und bin auch nicht nass geworden.
Weil ich den Poncho aber unter mir liegen hatte, war ich von oben nicht mehr gegen die Witterung geschützt. Dafür konnte ich den Mond und die Sterne beobachten, was ebenfalls sehr schön war.
Hätte es aber tatsächlich angefangen zu regen, hätte ich einfach den Poncho als Tarp abgespannt. Der Boden war mit ausreichend Nadelzweigen ausgelegt. Mein Schlafsack wäre also auch ohne Poncho nicht nass geworden.
Ich hätte davor aber mehr Zwiege gesammelt, um einen größeren Bereich auszulegen. So kann ich nachts herumrutschen wie ich will und lande nie auf dem nassen und kalten Boden.
Die Menge an Essen die ich mitgenommen hatte, hätte auch für eine Übernachtung mehr ausgereicht. Hier kann ich also beim nächsten Mal noch mehr Gewicht und Volumen einsparen.
Insgesamt bin ich mit meinem Setup extrem zufrieden. Es hat alles sehr gut funktioniert und ich habe mir zu keinem Zeitpunkt zusätzliche Ausrüstung gewünscht.
Was ist deine Meinung?
Wie sieht deine Meinung aus? Was hättest du anders gemacht? Auf welchen Gegenstand kannst du im Wald nicht verzichten? Schreib es mir unter diesen Beitrag in die Kommentare! Lass uns drüber reden.
Ich wünsch dir jetzt viel Spaß auf deinem nächsten Abenteuer und die Natur. Vielleicht fällt deine nächste Packliste ja auch etwas kürzer aus.