Wildkunde – Feldhase Lepus europaeus

Der Feldhase ist eine bei uns heimische Art. In diesem Beitrag lernst du alles Wissenswerte zum Lepus europaeus.

Inhaltsverzeichnis

Wildkunde – Feldhase Lepus europaeus

Zusammen mit dem Schneehasen und dem Wildkaninchen zur Ordnung der Hasenartigen (Lagomorpha).

Er erreicht ein Gewicht von 5,5 kg und eine Gesamtkörperlänge von bis zu 68 cm. Über die letzten Jahrzehnte nehmen die Populationszahlen des Feldhasen in Deutschland stetig ab und er gilt teilweise bereits als bedrohte Art.

Der Feldhase besitzt keinen Bau, sondern scharrt sich eine kleine Vertiefung. In der sogenannten Sasse liegt der Hase gedrückt und aufmerksam. Seine Sicht ist hervorragend und umfasst ein Sichtfeld von 365 Grad. Auch Erschütterungen kann er in seiner Sasse wahrnehmen.

Steckbrief des Feldhasen

Wissenschaftlicher NameLepus europaus
OrdnungHasenartige (Lagomorpha)
Gewicht♂︎ bis 5,5 kg / ♀︎ bis 4,8 kg
Kopf-Rumpf-LängeBis 68 cm
RammelzeitJanuar bis Juli
LautäußerungenKlagen
NahrungIntermediärtyp
Zahnformel2 0 3 3 / 1 0 2 3 = 28
Sommerhaar
Winterhaar
SinneSeh- und Hörvermögen sehr gut, Vibrissen im Gesicht,
Guter Geruchssinn, spürt Erschütterungen
VerbreitungEuropa, Südamerika, Australien, Ost-Asien,
KrankheitenCoccidiose, Pseudotuberkulose,
EBHS, Pasteurellose, Tullarämie

Nahrung

Der Feldhase gehört zum Intermediärtyp. Er ernährt sich also rein pflanzlich und vermischt dabei leicht verdauliche, nährstoffreiche Pflanzenteile mit schwerer zu verdauenden faserhaltigen Pflanzenteilen.

Eine Besonderheit ist außerdem die Caecotrophie. Dabei handelt es sich um die Aufnahme von Blinddarmkot. Der Feldhase scheidet zwei verschiedene Arten von Kot aus. Der normale dunkle Kot wird in Äsungsphasen ausgeschieden. Er zeichnet sich durch trockene, dunkle Kugeln aus und enthält keine verwertbaren Nahrungsreste mehr.

In den Ruhephasen dagegen wird der Blinddarmkot ausgeschieden. Dieser ist weicher und die Kugeln in Schleim gehüllt. Der Hase nimmt diese Kugeln sofort wieder auf. Sie werden unzerkaut geschluckt und im Magen weiter vergoren, bevor sie mit dem restlichen Mageninhalt vermischt werden.

Der Hase ist so in der Lage, hochwertige Vitamine und wichtige Bakterien zu gewinnen. Auch kann er einen größeren Teil der schwer verdaulichen Pflanzenfasern nutzbar machen.

Die Caecotrophie ist ein essenzieller Bestandteil der Nahrungsstrategie des Hasen.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit des Hasen heißt Rammelzeit und findet von Januar bis Juli statt. Mehrere Rammler bemühen sich um eine Häsin und es kommt auch zu Boxkämpfen.

Die Hasen bilden zu Beginn des Jahres Paare, die über das Jahr bestehen bleiben. Es kommt zu einem regen Verfolgungstreiben zwischen mehreren Häsinnen und Rammlern, bei dem sich die Paare finden und besser kennenlernen.
Es bilden sich zwar feste Paare, der Rammler beteiligt sich aber nicht an der Jungenaufzucht.

Die Setzzeit beträgt 42 Tage. Im Laufe des Jahres bringt die Häsin 3 bis 4 Sätze von im Mittel 3 Junghasen zur Welt.

In guten Revieren ist allerdings nur von einem nutzbaren Zuwachs von bis zu 2 Junghasen von Häsin zu rechnen. Die restlichen Junghasen fallen der Witterung oder Fressfeinden zum Opfer.

Junghasen werden von der Mutter nicht geführt, sondern nur 1-mal am Tag, Abend oder bei Nacht gesäugt.

Die restliche Zeit liegen sie getrennt voneinander gedrückt am Boden, um Energie zu sparen und nicht entdeckt zu werden.

Im Alter von 9 Monaten sind die Hasen ausgewachsen.

Sozialverhalten – Beziehungen

Hasen sind Einzelgänger und leben nicht in Gruppen. Während der Rammelzeit bilden sich Pärchen, die für das folgende Jahr zusammenbleiben.

Zu den Fressfeinden des Hasen gehört der Fuchs, Marder und der Habicht. Auch wilde Katzen und die Aaskrähe werden Junghasen gefährlich.

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