Wildkunde – Der Wolf ‘canis lupus’

Der Wolf hält Einzug in Deutschland. Lerne über seine Geschichte, seine Fortpflanzung, Lebensweise und Nahrung.

Inhaltsverzeichnis

Wildkunde – Der Wolf ‘canis lupus’

In diesem Wildkunde-Beitrag geht es um keinen geringeren Beutegreifer als den Wolf. Der Vorfahre unserer treuen Vierbeiner hat in den letzten Jahrzehnten sein Comeback auch in Deutschland geschafft.

Über kaum ein Wildtier gehen die Meinungen wohl so auseinander wie beim Wolf. Durch Jahrzehnte lange Jagdaussetzung und eine hohe Anpassungsfähigkeit, bewegt er sich auch häufig aus den tiefen des Waldes heraus und reißt Nutz- und Haustiere in urbanen Umgebungen.

Steckbrief des Wolf

Wissenschaftlicher NameCanis Lupus
FamilieHunde (Canidae)
Gewicht50kg
Größe200cm (Kopf bis Schwanz)
SozialverhaltenRudel aus 8 Wölfen
LautäußerungenHeulen, Knurren, Winseln
NahrungSchalenwild, Nutzvieh, Kleinnager, Aas
Zahnformel3 1 4 2 / 3 1 4 3 = 42
FortpflanzungRanzzeit im Januar, 4 bis 8 Junge im März bis Mai
SinneHör-, Geruchssinn sehr gut, gutes Sehvermögen
VerbreitungNordamerika, Asien, Osteuropa
KrankheitenTollwut, Staupe, Räude

Geschichte des Wolfes

Der Wolf war nie ganz verschwunden. Mit Fortschreiten der Besiedelung wurde der Wolf immer weiter zurückgedrängt und durch intensive Jagd in Westeuropa nahezu ausgerottet. Allerdings besiedelt er die gesamte nördliche Erdhalbkugel. Vor allem in Osteuropa, Skandinavien und Spanien haben sich Populationen gehalten.

Die Meinung zum Wolf hat sich zum Ende des 20. Jahrhunderts geändert und so steht er bis heute unter Naturschutz. In Deutschland darf er daher nicht bejagt werden.

In Verbindung mit dem guten Nahrungsangebot in unseren Wäldern hat sich der Wolf auch in Deutschland wieder vermehrt angesiedelt.

Aktuelle Schätzungen gehen von bis zu 2000 Wölfen aus, die in verschiedenen Verbänden, also als Rudel, Paare oder auch Einzeltiere in Deutschland leben.

Fortpflanzung & Lebensweise beim Wolf

Wölfe leben in der Regel in stark territorialen Rudeln mit klaren Hierarchien. Geführt werden die Rudel von der ranghöchsten Wölfin. Innerhalb des Rudels pflanzt sich nur das dominante Alpha-Paar fort. In Gefangenschaft sind die rangniedrigeren Tiere durch diese Dominanz in Ihrer Reproduktion eingeschränkt.

In freier Wildbahn verlassen die jungen Tiere das Rudel und pflanzen sich dann fort. Die Ranzzeit der Wölfe beginnt im Januar.

Junge Rüden verlassen das Großrudel ihrer Eltern mit ungefähr 1,5 Jahren. Die weiblichen Jungtiere verlassen das Rudel etwa ein halbes Jahr später. Zu diesem Zeitpunkt haben sie die Geschlechtsreife erreicht. Nach Verlassen des Rudels finden sie sich mit anderen nicht verwandten Einzeltieren zusammen. Haben Sie als neues Alpha-Paar ein geeignetes Gebiet gefunden, beginnen sie ebenfalls mit der Fortpflanzung.

Dank dieser flexiblen und leistungsstarken Fortpflanzung kann sich der große Beutegreifer in Deutschland schnell ausbreiten. Ein gewöhnliches Rudel besteht aus ungefähr 8 Tieren. Das Alpha-Paar, 4 Welpen und 2 weibliche Jungtiere, die das Rudel noch nicht verlassen haben.

Der Wolf bevorzugt menschenfreie, wildreiche Waldgebiete. Durch die Aussetzung der Bejagung über viele Jahrzehnte, hat er seine Scheu vor dem Menschen zum Teil verloren.

Nahrung

Der Wolf ernährt sich in Deutschland in erster Linie von allen Schalenwildarten. Am stärksten betroffen ist dabei das Reh. Es macht ungefähr 50 % der Beute aus. Danach kommen das Rotwild und das Schwarzwild.

Der Wolf ist immer wieder Thema von Diskussionen, da er auch für Nutztiere wie Kühe, Schafe und auch eingezäunt lebendes Wild eine Gefahr darstellt und hier großen wirtschaftlichen Schaden verursacht.

In Zukunft sollte genau beobachtet werden, wie sich die weitere Ausbreitung des Wolfes auf unsere heimischen Wildbestände auswirkt. Der Wolf ist einer der größten Beutegreifer in unseren Wäldern uns sein Einfluss darf nicht unterschätzt werden. So kam es in der Vergangenheit bereits zur lokalen Ausrottung einzelner Beutetierarten.

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