Der Elch ist die größte lebende Hirschart. Er kommt nur auf der nördlichen Halbkugel vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich dabei von Alaska bis zur asiatischen Pazifikküste.
Die größten stabilen Populationen in Europa findet man in Schweden, Norwegen, Finnland, Polen und Russland. In Schweden fehlen dem Elch die natürlichen Fressfeinde wie Wölfe und Bären. Durch die großen Populationen kommt es zu erheblichen Schäden an Wäldern und Feldern. In Schweden alleine wurden daher jährlich um die 90.000 Elche geschossen.
Der Wolf hat in den letzten 20 Jahren einen Populationszuwachs erlebt. So hat sich auch der Einfluss des Wolfs auf die Elchpopulationen vergrößert.
In Deutschland hat sich der Elch nicht wieder angesiedelt. Vor dem zweiten Weltkrieg kam er in verschiedenen Teilen des Landes vor. So zum Beispiel in Mecklenburg. Im Laufe des Krieges verschwanden alle restlichen Populationen aus Deutschland.
Steckbrief des NAME
Wissenschaftlicher Name | Alces alces |
Familie | Hirsche (Cervidae) |
Gewicht (aufgebrochen) | ♂500 kg /♀350 kg |
Widerristhöhe | 175 – 200 cm |
Sozialverhalten | Hirsche Einzelgänger, Mutterfamilien |
Lautäußerungen | Heiseres Röhren als Brunftschrei, Mahnen |
Nahrung | Selektierer |
Zahnformel | 0 0 3 3 / 3 1 3 3 = 32 |
Brunftzeit | September bis Oktober |
Sinne | Geruch und Gehör hervorragend, Sicht schlecht |
Verbreitung | Ausschließlich Nordhalbkugel von Alaska bis Asien |
Krankheiten | Betacoronavirus, Parasiten vom Weißwedelhirsch |
Nahrung
Wie auch das Reh ist der Elch ein Selektierer. Er hat einen kleinen Pansen und verdaut seine Nahrung schnell. Dabei wählt er gezielt Pflanzen mit einem höheren Proteingehalt und kleinerem Faseranteil aus. Er sucht sich beim Äsen vor allem Laubholzblätter heraus. Der Elch ist außerdem in der Lage, unter Wasser nach nutzbaren Pflanzen zu suchen. Um diese aufzunehmen, taucht er seinen ganzen Kopf ins Wasser. Dabei ist er in der Lage, die Nüstern gezielt zu schließen.
Fortpflanzung
Elche erreichen ihre Geschlechtsreife mit 18 Monaten. Die Brunftzeit fällt in den Herbst und findet im September und Oktober statt. Zu dieser Zeit ist auch das Geweih der Bullen ausgebildet und wird gefegt. Mit gefegtem Geweih kann’s losgehen und die Hirsche ermitteln in Übungskämpfen eine Rangordnung. Dabei setzen sie noch nicht ihre volle Kraft ein.
Sobald es allerdings darum geht als Platzhirsch Kühe gegen seine Rivalen zu verteidigen, wird aus Spaß Ernst. In den folgenden Zweikämpfen versuchen die Elche jedoch immer noch möglichst viel Kraft zu sparen.
Der Gegner wird eingeschüchtert, indem mit dem Geweih Büsche und Sträucher zerschlagen werden.
Wie auch bei anderen Hirscharten nehmen die Bullen während der Brunft kaum Nahrung auf und verlieren eine Menge ihres Gewichts. Ein gefährliches Unterfangen wenn ein langer Winter mit Temperaturen weit unter Null Grad und nur wenig Nahrungsangebot bevorsteht.
An den Brunftplätze finden sich gelegentlich Rudel von Kühen ein. Die Kühe sind nur alle 28 Tage während der Brunft empfängnisbereit. Je mehr sie sich diesem Zeitpunkt nähren, desto eher gehen sie auf die Annäherungen der Bullen ein.
War die Paarung erfolgreich verlassen die Weibchen den Platz. Die Tragzeit beträgt 240 Tage. Die Setzzeit fällt damit auf den Mai. Zwillinge sind bei Elchen in etwa so häufig wie Einzelkälber.
Einige Tage vor der Geburt vertreibt die Mutter das Kalb aus dem letzten Jahr. Nach der Geburt gelten die Kühe als gefährlich. Das Neugeborene ist noch nicht in der Lage der Mutter auf der Flucht zu folgen. Daher verteidigt die Mutter das Junge mit aller Kraft. Hier kann es zu gefährlichen Begegnungen kommen, die in der Vergangenheit schon tödlich geendet sind.
Elche kämpfen mit den Läufen und schlagen mit den scharfkantigen Schalen zu.
Sozialverhalten – Beziehungen
Elche sind Einzelgänger. Anders als bei anderen europäischen Hirscharten bilden die Bullen keine Hirschtrupps.
Die Kühe leben in Mutterfamilien und finden sich gelegentlich zu losen Gruppen zusammen.
Krankheiten
Viele Junge Elchkälber sterben durch eine Erkrankung am Betacoronavirus. Die Krankheit verläuft immer tödlich und kann nicht behandelt werden. Die einzige Möglichkeit ist die Impfung der trächtigen Mutterkuh im letzten Drittel der Schwangerschaft.