Wildkunde – Wisent Bos bonasus

Der Wisent ist das letzte lebende Wildrind in Europa. Eine spannende Spezies, die nach über 200 Jahren erneut Fuß in Europa gefasst hat.

Inhaltsverzeichnis

Wildkunde – Wisent Bos bonasus

Der Wisent ist ein beeindruckendes Wildtier, dass in Deutschland leider seit dem späten 18 Jh. ausgestorben war. Ich sage „war“, denn der Wisent wurde erfolgreich ausgewildert und ist damit auch in Deutschland wieder wild anzutreffen.

Dieses riesige Tier ist das letzte überlebende Wildrind in Europa. Es gibt viele Anstrengungen, die wildlebenden Bestände zu erhöhen. Dazu sind auch mehr Auswilderungen in Deutschland geplant.

In 2020 lebten etwas mehr als 6000 Wisente in freier Wildbahn. Die meisten davon in Polen. Diese Zahl teilt sich auf knapp 50 Herden auf, von denen allerdings nur 8 groß genug sind, um ohne Unterstützung zu überleben.

Das Gewicht eines ausgewachsenen Wisentbullen ist zwar mit 900 kg angegeben. Allerdings trifft das nur auf in Gefangenschaft lebende Tiere zu. In freier Wildbahn wiegen die Tiere deutlich weniger. Bullen im Schnitt 470 kg und Kühe etwa 340 kg.

Anders als die Hirsche gehören die Wisente zu den Hornträgern. Die Hörner werden nicht angeworfen, sondern wachsen kontinuierlich weiter. Die „Holme“ können eine Länge von 45 cm erreichen.

Steckbrief des NAME

Wissenschaftlicher NameBos bonasus
FamilieHornträger (Bovidae)
Gewicht ♂︎ bis zu 900 kg / ♁ bis 700 kg
Größe (Widerristhöhe)♂︎ bis 188 cm / ♀︎ bis 167 cm
BrunftzeitSeptember und August
LautäußerungenTiefes Brummen, weibchen höhere Tonlage
NahrungRaufutter, Graser
Zahnformel0 0 3 3 / 3 1 3 3
HaarwechselFellfarbe braun, Haarwechsel dauert 140 bis 180 Tage
SinneSicht schlecht
VerbreitungVereinzelte geschützte Vorkommen in Osteurope
KrankheitenMaul- & Klauenseuche, Wild- & Rinderseuche, Rindertuberkulose
FressfeindeWölfe (Nur für Jungtiere gefährlich)

Nahrung

Wisente sind Raufutterfresser. Anders als die Selektierer sind sie also in der Lage auch sehr schwer verdauliche Pflanzenteile aufzuspalten und zu nutzen.

Typischerweise grasen sie in Waldlichtungen und bedienen sich an jungen Trieben und der Waldverjüngung. In der Vergangenheit haben sie so zu einem diversen Waldbild beigetragen und die Artenvielfalt verbessert. Lichtungen wurden freigehalten und so gab es mehr Platz, für Pflanzen und Tiere, die an dieser Stelle sonst keinen Lebensraum gehabt hätten.

Auf der anderen Seite kann es zu erheblichen Schälschäden kommen.

Das Reh hat aufgrund des kleinen Pansen nur kurze Widerkauphasen. Anders sieht das beim Wisent aus. Der Wisent wechselt zwischen langen Äsungsphasen und ebenfalls langen Widerkauphasen.

Fortpflanzung

Die Brunft des Wisents findet von August bis September statt. Die Tiere verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn. So finden nicht nur Tiere, die von der Herde getrennt wurden zurück, sondern auch brünftige Bullen finden so die Herden mit den paarungsbereiten Kühen. Bullen erreichen Ihre Geschlechtsreife mit 3 Jahren. Die Kühe mit 4 Jahren.

Sozialverhalten – Beziehungen

Wie bereits erwähnt, leben Wisente in Herden. Diese werden von einer Leitkuh geführt. Der Wisent hat bei uns keine Fressfeinde, die einer Herde von ausgewachsenen Tieren gefährlich werden kann. Einzig der Wolf kann als Rudel jagend Jungtiere erbeuten.

Krankheiten

Wisente sind vor allem anfällig für die Maul- & Klauenseuche. Aber auch Rindertuberkulose und Wild-& Rinderseuche können dem Wisent gefährlich werden.

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