Das Sikawild ist ein in Deutschland nicht heimischer Hirsch. Ursprünglich stammt er aus dem Osten Asiens. Dort kommt er auch heute noch in seinem natürlichen Lebensraum vor. In China, Korea und Co. ist er allerdings bedroht. In Japan dagegen verfügt er über stabile Bestände.
Durch entlaufene Tiere aus Gattern und Aussetzungen hat sich das Sikawild auch in Deutschland angesiedelt. Die ersten Auswilderungen begannen 1893.
Auch in vielen anderen Ländern wie Neuseeland und Australien hat sich das Sikawild durch menschlichen Einfluss ausgebreitet. Der Bestand in Deutschland ist allerdings nicht sehr hoch. Auch, weil der Hirsch durch die großen Schäden an Wald und Feld unerwünscht ist.
Die Sika-Hirsche bilden meist Geweihe mit 8 Enden aus. 10- und 12-Ender sind zwar möglich, aber äußerst selten.
Interessant ist auch, dass Sika und Rotwild in der Lage sind sich zu Paaren. So kommt es zu einer Bastardisierung. Ob die entstandene Misch-Rasse fortpflanzungsfähig ist, ist nicht klar.
Steckbrief des Sikawild
Wissenschaftlicher Name | Cervus nippon |
Familie | Hirsche (Cervidae) |
Gewicht (aufgebrochen) | ♂︎ bis 55 kg / ♀︎ bis 35 kg |
Größe | Widerristhöhe bis 100 cm |
Brunftzeit | Oktober & November |
Lautäußerungen | 10 verschiedene Äußerungen |
Nahrung | Raufutterfresser |
Zahnformel | 0 1 3 3 / 3 1 3 3 |
Sommerhaar Winterhaar | Rotbraun mit weißen Flecken Dunkelbraun bis schwarz mit Flecken |
Sinne | Geruchs-, Hör- und Gesichtssinn wie beim Rotwild |
Verbreitung | Ursprünglich aus Ostasien, im 19ten Jh. ausgesetzt |
Nahrung
Sikawild gehört zu den Raufutterfressern. Bei der Nahrungsselektierung werden unter anderem drei verschiedene Typen unterschieden. Die Selektierer wählen leicht verdauliche Nahrung. Raufutterfresser, sind nicht wählerisch und nehmen auch schwer verdauliche Pflanzenteile zu sich. Der Intermediärtyp wechselt zwischen beiden je nach Standortbedingungen oder Jahresverlauf und Angebot.
Das Sikawild ernährt sich von Gräsern, Früchten, Trieben, Knospen, Kräutern und Baumrinde. Durch letztere und den Verbiss der Waldverjüngung entstehen in Wäldern durchaus größere Schäden.
Fortpflanzung
Die Brunftzeit des Sikawilds findet im Oktober und November statt. Ihre Geschlechtsreife erreichen die Jungtiere mit etwa 18 Monaten. Nach einer Tragzeit von 7 1/1 bis 8 Monaten setzt das Tier ein einzelnes Junges. Zwillinge sind die Ausnahme. Die Setzzeit findet von Mai bis Juli statt und wird von der Säugezeit gefolgt, die im Mai beginnt und bis in den November reicht.
Sozialverhalten
Das Kahlwild lebt im Sommer in Mutterfamilien, die sich im Winter zu größeren Rudeln zusammenschließen. Die jungen Hirsche bilden eigene, kleine Trupps. Alte Hirsche ziehen als Einzelgänger umher.
Zur Brunftzeit im Oktober lösen sich die Trupps der Hirsche auf. Sie beginnen, einen Harem um sich zu scharen. Jetzt beginnen auch harte Kämpfe um brünftige Stücke. Wie auch beim Rotwild hat ein starker Platzhirsch einen Harem. Am Rande komme schwächere Hirsche gelegentlich auch zum Zug.
Der Brunftschrei ist ein schrilles Pfeifen.