Dein erster Overnighter

Ich erkläre dir wie dein erster Overnighter garantiert zum Erfolg wird!

Inhaltsverzeichnis

Dein erster Overnighter

In der Karriere jedes Outdoor Enthusiasten kommt der Tag, an dem man es nicht mehr aushält, nur anderen dabei zuzusehen wie sie die Natur erleben. Man schlägt also voller Tatendrang den Laptop zu und macht sich an die Planung. Der erste Overnighter steht bevor.

Wie aber plant man einen solchen Ausflug und was gibt es zu beachten?

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Die Ausrüstung

Wenn du alleine in der Natur bist, kannst du dich auf nichts verlassen. Das Wetter kann sich jeder Zeit ändern. Du musst also für alles bereit sein. Auf deine Ausrüstung musst du dich jeder Zeit verlassen können.

Es ergibt keinen Sinn, auch wenn du grade erst anfängst, mit billiger oder minderwertiger Ausrüstung loszuziehen. Wenn dir dein Messer nach den ersten Arbeiten mitten im Wald abbricht, ist der Spaß gleich wieder vorbei und die Stimmung im Keller.

Wer billig kauft, kauft zweimal!

Diese simple Weisheit trifft auch hier zu. Ihr solltet euch also gut überlegen, ob ihr nicht gleich in ordentliche Ausrüstung investieren wollt.

Ich persönlich habe wesentlich mehr Spaß an Ausrüstung von der ich weiß, dass sie mich noch Jahre begleiten wird und ich mich dabei auf sie verlassen kann. Ich muss mir keine Sorgen um die Qualität machen. Auf meinem Trip im Wald kann ich mich dann immer auf meine Ausrüstung verlassen.

(Der Savotta Jäger XL hat z.B. 10 Jahre Garantie) 😉

Trotz dieser Empfehlung rate ich nicht dazu, zu Beginn viel Ausrüstung zu kaufen. Lieber einen preiswerten Rucksack, ein gutes Messer, einen Feuerstahl und eine ordentliche Hängematte, die dir den erholsamen Schlaf garantiert.

Den brauchst du nach deinen anstrengenden Abenteuern in der Natur. Wenn du gerne im Trockenen schläfst , dann hol dir am besten gleich noch ein Tarp dazu.

Mit dieser Ausrüstung hast du alles, was du benötigst. Du kannst einen wetterfesten Unterschlupf bauen, der dich sogar vor nervigen Mücken schützt. Du bist bereit deine ersten Bushcraft-Techniken mit dem Messer zu üben und hast einen Rucksack um alles darin zu verstauen.

Der Übernachtungsort

Nach der benötigten Gear ist die Wahl des richtigen Platzes mit Sicherheit die wichtigste. Obwohl du mit den gerade beschriebenen Produkten gewappnet bist überall zu übernachten, ist es ratsam sich den Ort, an dem du deine ersten nächtlichen Outdoor-Stunden verbringen willst, gut zu überlegen.

Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar und ich erhebe auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Ich empfehle euch am besten selbst die Rechtslage weiter zu recherchieren. Vor allem da sich die Regelungen von Bundesland zu Bundesland unterscheiden können.

Generell ist das Campen in Naturschutzgebieten oder Biotopen streng verboten. Achtet, bevor ihr losfahrt, darauf welcher Wald euer Ziel ist.

Ihr dürft im Wald kein Zelt aufbauen, allerdings wird das Biwakieren toleriert und ist eine gesetzliche Grauzone. Es spricht also nichts dagegen unter freiem Himmel zu übernachten.

In einem selbstgebauten Shelter oder der Hängematte. Zu Erholungszwecken ist es euch erlaubt den Wald zu betreten und euch auch dort aufzuhalten. Dabei gibt es keine Beschränkung auf die Uhrzeit, also ist es auch Nachts nicht verboten im Wald spazieren zu gehen oder eben sich zu erholen und zu schlafen.

Geht also lieber auf Nummer sicher und baut kein Zelt auf. Als Alternative könnt ihr auch auf ausgewiesene Trekking Plätze ausweichen.

Dort müsst ihr keine Angst haben nachts vom Förster aus dem Bett geholt zu werden. Außerdem habt ihr meistens eine vorbereitete Feuerstelle, in der ihr nach Lust und Laune Feuer machen könnt.

Was den Toilettengang angeht sind diese Plätze ebenfalls sehr viel angenehmer, da sie häufig über eine Erleichterungs-Möglichkeit verfügen.

Der beste Weg die Platzproblematik zu umgehen, ist auf einem eigenen Waldstück oder auf dem Grund befreundeter Bauern zu übernachten.

Ihr könnt auch versuchen mit einem Landbesitzer in euer Nähe etwas auszuhandeln. Dann müsst ihr euch keine Gedanken mehr machen und könnt bushcraften bis der Arzt kommt.

Alle, für die das keine Optionen sind, haben nur eine Möglichkeit.

Einfach machen.

Das klingt zwar riskant und könnte den ein oder anderen verunsichern, aber wenn ihr euch nach den Verhaltenstipps weiter unten richtet und euch schlau anstellt, müsst ihr euch nicht all zu viele Sorgen machen.

Ich laufe meistens erstmal die normalen Wander- und Forstwege ab, bis ich eine Stelle erreiche, die am nächsten an meinem vorher ausgemachten Zielort liegt.

Dann gehe ich querfeldein in den Wald. Das macht es etwas angenehmer, weil ihr damit die Strecke minimiert, die ihr außerhalb von Wegen lauft.

Das minimiert auch die Wahrscheinlichkeit sich zu verlaufen, die abseits der Wege um ein vielfachen erhöht ist. Ich empfehle euch auch schon vorher im Internet oder auf einer Karte Informationen zu sammeln, wo etwaige Wege verlaufen.

So könnt ihr euch sicher sein, dass ihr nicht schon morgens von den ersten Joggern und Spaziergängern geweckt werdet und zusätzlich dem Förster oder Jägern aus dem Weg gehen.

Verhalten im Wald

Müllentsorgung

Damit euer Overnighter nicht schiefgeht solltet ihr gut darauf achten wie ihr euch im Wald verhaltet. Jeder der einen solchen Ausflug plant, hat mit Sicherheit ein gewisses Maß an Naturverbundenheit.

Es ist also selbstverständlich keinen Müll oder sonstige Abfälle im Wald zurückzulassen. Wenn ihr Essen zubereiten wollt, das verpackt ist oder sonst Müll produziert, denkt daran einen Müllbeutel einzupacken, denn im Wald gibt es keine Mülleimer.

Nimm nur Erinnerungen mit, hinterlasse nichts als Fußspuren

Hygiene

Ein weitere Punkt ist Hygiene. Diese ist für die meistens von Uns sehr wichtig. Man will schließlich auch im Wald nicht auf Zähneputzen oder Waschen verzichten.

Wenn ihr in der Nähe eines Sees campt wollt ihr vielleicht auch baden gehen. Solltet ihr euch also mit Seife waschen wollen, achtet darauf, dass diese auch umweltverträglich und abbaubar ist.

Ansonsten müsst ihr euch darauf einstellen, dass die Pflege des eigenen Körpers etwas in den Hintergrund tritt, wenn kein fließendes Wasser zur Verfügung steht. Weil aber nach dem ersten Feuer sowieso alles nach Rauch riecht, fällt es kaum auf wenn ihr nicht wie der Frühling duftet :).

Geschäftliches

An dieser Stelle ist es Sinnvoll zu erwähnen, wie wichtig es sein kann Toilettenpapier mit einzupacken. Eure Bedürfnisse werden im Wald nicht verschwinden.

Wenn ihr also mitten im Wald müsst und die nächste Forsthütte Kilometer weit weg ist, seit ihr froh es dabei zu haben. Da ergibt es auch Sinn für den zweiten Overnighter das passende Werkzeug zuzulegen. Damit ist es leicht ordentliche Latrinen auszuheben.

Feuer machen

Zum Thema Feuer ist zu sagen, dass dieses ebenfalls verboten ist. Je nach Bundesland können sich die Gesetze unterscheiden.

Der Kern bleibt allerdings immer gleich. Im Wald ist ein Feuer verboten. Ich empfehle euch in den Waldgesetzen eures Bundeslandes die genaueren Regelungen nachzulesen.

Generell ist ein offenes Feuer immer verboten. Darunter fallen natürlich Lagerfeuer aber auch Fackeln, Kerzen und Streichhölzer. Immer, wenn ein Feuer außerhalb eines geschlossenen Brennraums betrieben wird, ist es verboten.

Dazu zählen auch Hobo-Kocher, auch wenn diese fast einen geschlossenen Brennraum haben. Es gibt keine Schlupflöcher, die ihn nutzen könntet, um euer Feuer legal zu machen.

Welche Möglichkeiten bleiben euch noch?

Handelt es sich um einen Privatwald, könnt ihr versuchen den Besitzer zu ermitteln und diesen dann um eine Erlaubnis bitten.

Solltet ihr in einem Gemeinde- oder Staatsforst ein Feuer machen wollen, könnt ihr versuchen bei der zuständigen Behörde eine Genehmigung zu erfragen.

Diese werden für einen kleinen Bereich und für einen kurzen Zeitraum ausgestellt. Wie gut eure Chancen stehen eine solche zu erhalten, hängt wohl davon ab, an welche Art Mensch eure Anfrage gelangt.

Allerdings könnt ihr keine Genehmigung bekommen, wenn ihr nicht fragt. Also warum nicht einfach probieren.

Sobald ihr wisst, an welchen Tagen ihr wieder in den Wald wollt, stellt ihr eure Anfrage mit genug Vorlaufzeit. Ihr solltet euer Anliegen seriös und schlüssig darstellen.

Wer seid ihr? Warum macht ihr Feuer? Wie macht ihr Feuer? Wo und wann wollt ihr euer Feuer machen.

Wie würde ich also Vorgehen? Vor eurer Tour stellt ihr eine Anfrage ans Forstamt. Kommt diese positiv zurück, seid ihr auf der sicheren Seite.

Solltet ihr eine Absage erhalten, haltet euch beim Feuermachen penibel an alle Sicherheitsvorschriften um euer Feuer so sicher wie möglich zu machen.

Verwendet auf jeden Fall einen Hobo-Kocher und bereitet die Stelle um diesen so vor, dass sie gegen Funkenflug und herausfallende Glut gesichert ist.

Haltet immer genug Löschmittel bereit um das Feuer sicher löschen zu können. Das kann Wasser oder Erde sein. Ihr dürft das Feuer erst verlassen, wenn es vollständig erloschen ist.

Ihr solltet am Ende die Hand auf die Stelle legen könne, ohne Hitze zu spüren. Wenn ihr eine Grube ausgehoben habt, um die Sicherheit zu erhöhen, solltet ihr diese wieder verschließen.

Gesammelte Steine werden wieder verteilt und euer Lagerplatz so verlassen wie ihr ihn vorgefunden habt. Konstruktionen aus Holz baut ihr am besten wieder ab und verteilt das Holz wieder.

Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr wirklich ein Feuer machen wollt, fragt euch…..

Braucht ihr ein Feuer?

Ihr solltet euch vorher einfach selbst Gedanken dazu machen, ob ihr ein Feuer braucht und ob ihr das Risiko eingehen wollt.

Für mich gehört es einfach dazu und ich möchte auch nicht darauf verzichten. Feuer ist eine Lebensgrundlage und für die viele Bushcraft Techniken essenziell. Egal ob zur Zubereitung von Nahrung oder dem trinkbar machen von Wasser.

Ohne Feuer hat es einfach wenig Sinn. In den kälteren Jahreszeiten ist es zudem ziemlich schwer auszuhalten ohne Feuer, da es vor allem im Wald nach Sonnenuntergang schnell kalt wird.

Feuer ist einfach Ur-menschlich und gibt einem das besondere Gefühl von Unabhängigkeit und Stärke. Man kann sich selbst versorgen und überleben.

Wenn es um 6 Uhr dunkel ist, finde ich es auch Witzlos mit Taschenlampe im Wald zu sitzen und sich gegenseitig anzuleuchten, weil man sonst nichts mehr sieht. Diese Entscheidung müsst ihr letztendlich selbst treffen.

Verwendung von Holz

Um ein ordentliches Lager zu errichten, benötigst du oftmals Holz. Dieses im Wald zu finden, zählt zu den leichteren Aufgaben. Jedoch kannst du nicht jedes Holz verwenden.

Wenn du in Wäldern kampierst, die nicht dein Eigentum sind, solltest du auf keinen Fall lebende Bäume fällen. Auch Holzlager die oft auf Wegen zu finden sind, sind natürlich tabu.

Für den Bushcraft Gebrauch, solltest du auf totes Holz umgestürzter Bäume zurückgreifen. Für unsere Verwendung ist das gleich gut geeignet und wer geduldig sucht, der findet auch immer das passende Holz.

Was nicht passend ist, wird passend gemacht

Fazit

Der erste Overnighter ist eine spannende Erfahrung, die ihr mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung auch voll genießen könnt.

Ihr lernt einiges über den Wald und euch selbst, hört viele Geräusche zum ersten Mal, riecht und seht einiges neues. Der Wald ist ein so wunderbar friedlicher Ort. Für viele ist er das perfekte Hotel um wirklich abzuschalten. Vielleicht machst du ähnliche Erfahrungen. Oder ganz andere.

Ich wünsche dir viel Spaß und Glück bei deiner ersten Übernachtung im Wald. Schreib mir doch gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag und erzähle von deinen Erfahrungen!

Wenn du Bilder von unserem letzten Overnighter sehen willst, schau doch auf Instagram vorbei.

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