Kräuterkunde – Dill ‘Anethum graveolens’

Bekannt als Heil und Gewürzkraut ist der Dill ein sehr beliebter Vertreter heimischer Gartenkräuter. Aber wie genau setzt man ihn ein?

Inhaltsverzeichnis

Kräuterkunde – Dill ‘Anethum graveolens’

Wer kennt nicht die beliebte Kombi von Dill und Fisch oder Kartoffel. Dill, Dillkraut oder auch Dillfenchel ist ein seit Jahrtausenden beliebtes Gewürz- und Heilkraut. Es wurde bereits von den antiken Ägyptern verwendet, um Speisen zu verfeinern und Leiden zu lindern.

Auch im Mittelalter war Dill noch in den Kräutergärten der Mönche zu finden. Heute gehört er zu den meistangebauten Kräutern in Europa. Ich möchte dir zeigen, wie du ihn verwenden kannst und auch, wie der eigene Anbau klappt.

Zeichnung der Systematik von Dill

Dill oder auch Anethum graveolens ist ein Kraut aus der Familie der Doldenblütler. Damit ist er mit dem Anis verwandt. Die Blüten sind Doppel doldig angeordnet.

Der Ursprung der Pflanze ist nicht genau geklärt. Wahrscheinlich stammt sie aber aus Südostasien. Vor 5000 Jahren breitete sie sich Richtung Westen aus. Heute wird sie weltweit angebaut.

Dill erreicht im Schnitt eine Wuchshöhe von 30 bis 75 Zentimeter. Es sind aber bis zu 120 cm möglich. Bevorzugt wächst er an sonnigen und windgeschützten Standorten. Um ordentlich zu gedeihen braucht der Dill nährstoffreiche Böden.

Diesem entzieht er vor allem Kalium, aber auch Phosphor. Ernten kannst du deinen Dill von Juni bis September. Der genaue Zeitraum ist natürlich von vielen Faktoren abhängig.

wissenschaftlicher Name Anethum graveolens
Familie Doldenblütler
Wuchshöhe 30 bis 75 Zentimeter
VorkommenSonnig; windgeschützt, nährstoffreiche Böden
AussaatApril bis Mai
BlütezeitJuli – August
ErntezeitJuni – September

Dill in der Küche

Dill ist ein sehr beliebtes Gewürzkraut in der Küche. Du kannst es verwenden um verschiedenste Fischspeisen oder Fleischspeisen generell zu würzen.

Alternativ kannst du es auch mit Quarkspeisen oder Butter kombinieren, um einen leckeren Brotaufstrich herzustellen. Am besten verwendest du die frischen Dill Spitzen. Diese haben den besten Geschmack und machen sich hervorragend auf einer Ofenkartoffel mit schön Quark.

Du kannst aber auch die getrockneten Blütenstände verwenden. Im Endeffekt kannst die gesamte Oberirdische Pflanze verwenden, um deine Speisen zu würzen.

Dill als Heilmittel

Um die Heilwirkung zu nutzen, verwendet man vor allem die getrockneten reifen Früchte oder die frische Pflanze insgesamt. Die heilende Wirkung wird durch Ätherische Öle, die in der Pflanze enthalten sind, entfaltet.

In der Volksmedizin kommt er bei krampfhaften Bauchschmerzen und generellen Verdauungsproblemen zum Einsatz. Das Kraut wirkt allerdings nicht sehr stark und schafft daher nur bei leichten Beschwerden Abhilfe.

Früher kaute man außerdem die Samen der Pflanze, um Mundgeruch entgegenzuwirken. Die Pflanze soll bei schwangeren die Milchproduktion anregen und bei Kleinkindern und Babys Blähungen lindern bzw. verhindern.

Aus diesem Grund sind die Samen von Dill auch in entsprechenden Stilltee und Babynahrung zu finden. Ihm wurden früher auch schon Stuhl-erweichende und damit Uterus reinigende Wirkungen nachgesagt.

Es gibt bis jetzt nur wenige genaue Untersuchungen zur medizinischen Wirkung von Dill. Die enthaltenen Wirkstoffe haben durchaus eine heilende Wirkung. Es gibt allerdings Kräuter, die eine wesentlich stärkere Wirkung entfalten.

Dill anbauen

Natürlich kannst du dir in deinem eigenen Garten auch Dill anbauen. In der freien Wildbahn, ist Dill recht schwer zu finden. Du kannst deinen Dill zu Hause entweder in Töpfen oder auf Freiland züchten.

Beides funktioniert. Gartendill ist im Vergleich zum wilden Dill nicht sehr anspruchsvoll was den Boden angeht. Du solltest aber darauf achten, dass der Boden schön locker ist und sich keine Staunässe bildet. Das verträgt er nicht. Viel Humus tut der Pflanze gut.

Bei Dill handelt es sich um eine einjährige Pflanze. Du musst also jedes Jahr neue Samen aussähen. Du findest sie leicht in jedem Baumarkt oder Gartengeschäft.

Das Kraut gilt allgemein als Kalt und Dunkelkeimer. Die Aussaat findet deshalb auch schon im April ausgesät. Die Samen werden einfach in den Boden gedrückt und anschließend leicht mit Erde bedeckt.

Das keimen wird unterstützt, wenn die Samen in einer kalten Umgebung stehen. Temperaturen von 5 bis 10 Grad sind dabei optimal. Am besten über einen Zeitraum von 7 Tagen.

Insgesamt brauchen die Samen in etwa 3 Wochen um zu keimen. Du musst das Kraut regelmäßig gießen, weil es die unregelmäßige Wasserzufuhr nicht gut verträgt.

Um deinen Dill zu pflanzen, solltest du einen sonnigen und windgeschützten Platz finden. Ansonsten können die feinen Stängel der Pflanze abbrechen.

Wenn dann über die lange Jungphase der Pflanze immer wieder neue frische Blätter nachkommen, kannst du die frischen Spitzen ernten und verwenden.

Wenn dann schließlich die Samen beginnen sich braun zu verfärben, in etwa August/September, dann können auch diese geerntet werden. Diese kannst du dann noch etwas nachreifen lassen und anschließend trocknen.

Das war mein Beitrag zum Dill. Der Kommentarbereich hat jetzt geöffnet, über Fragen und Anregungen freue ich mich immer. Euch allen noch einen schönen Tag und bis morgen! Schaue auch auf meiner Instagram Seite vorbei!

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