Bushcraft Lagerplatz finden – 7 Tipps

Nach welchen Kriterien solltest du deinen Lagerplatz aussuchen? Erfahre es hier. 3 Tipps und Methoden um deinen perfekten Lagerplatz zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Bushcraft Lagerplatz finden – 7 Tipps

Wenn ihr euch auf euren ersten Overnighter in den Wald begebt, ist einen geeigneten Lagerplatz zu finden äußerst wichtig. Er muss euch Schutz vor der Witterung und Ressourcen zum Überleben bieten. Ihr solltet einen Platz finden, an dem ihr euch wohl fühlt und an dem ihr gerne Zeit verbringt.

Diesen Anspruch könnt ihr in einer Notsituation natürlich nicht haben. Hier kommt es einzig und allein darauf an, dass die notwendigen Ressourcen in Reichweite sind.

Die Grundlegenden Kriterien:

Wasser

Wenn ihr mehr als eine Nacht im Wald bleibt solltet ihr euch Gedanken machen wie ihr an Wasser kommt. Ich empfehle euch mindestens 1,5 Liter Wasser von Zuhause mitzunehmen bzw. eine Thermosflasche mit Wasser vorzubereiten.

Dann seit ihr versorgt auch, wenn ihr kein Wasser finden solltet. Ansonsten schaut ihr euch am besten schon vorher auf Google Maps oder auf einer Karte nach einem Bach oder Fluss um.

Bedenke allerdings, dass sich das Kartenmaterial durchaus von der Realität unterscheiden kann. Der tolle Bach den du dir vorher rausgesucht hast ist dann vielleicht schon ausgetrocknet.

Oder die Umgebung wurde forstwirtschaftlich genutzt und ist jetzt eine Freifläche. Vielleicht stehen jetzt ringsum auch Hochsitze von Jägern.

Dann musst du weiterziehen und deinen eigentlichen Lagerplatz hinter dir lassen. In dieser Situation ist es wichtig schnell entscheiden zu können den richtigen Platz zu finden.

Ihr müsst euer Lager nicht direkt am Bach errichten, zumindest aber in Reichweite um leicht an Wasser zu kommen, wenn ihr Essen kochen oder Kaffee und Tee aufsetzen wollt. Diese Aufgabe ist schnell erledigt mit dem Wassersack von Savotta.

Mit diesem könnt ihr das Wasser komfortabel transportieren und kinderleicht in Töpfe und Schalen umfüllen. Wenn ihr dabei nicht alles verbraucht lässt er sich aufhängen oder einfach auf flachen Boden stellen.

Was man auch nicht unbedingt vernachlässigen sollte, ist die Möglichkeit sich einfach mal die Hände oder das Gesicht zu waschen. Körperhygiene ist meistens kein großes Thema im Wald.

Auf Seifen und andere Naturfremde Stoffe solltest du einfach verzichten. Sich mit dem Wassersack vor dem Schlafengehen aber mal die Hände zu waschen, kann durchaus sehr angenehm sein.

Genügend Totholz

Ein ausreichender Vorrat an Totholz um euer Lager ist wichtig um euer Feuer die ganze Nacht mit Brennstoff zu versorgen. Vielleicht wollt ihr auch einige Konstruktionen bauen, um euer Lager zu verschönern.

Warum Totholz? Ganz einfach – Der Wald gehört dir nicht. Du hast kein Recht dort lebende Bäume zu fällen oder Sträucher zu schneiden.

Aus diesem Grund verwenden wir beim Bushcraften ausschließlich liegendes oder stehendes Totholz.

Hier noch ein wichtiger Tipp zum Sammeln von Feuerholz. Erledige das bevor es dunkel wird. Wenn es erstmal stock-dunkel ist, rennst du nicht mehr durch die Gegend und suchst dir deine Äste zusammen.

Ein Feuer, gerade wenn es effektiv brennt wie z.B. in einem Hobo Kocher, kann sehr schnell viel Holz verbrauchen.

Du solltest also einen ausreichend großen Vorrat an Ästen beschaffen. Dann kannst du Abend beruhigend Kochen und musst dir keine Sorgen machen, dass dir das Holz ausgeht.

Eine Bank oder Stühle machen einem nach vielen Stunden auf dem Boden sitzen das Leben sehr viel angenehmer.

Totholz gibt es praktisch überall im Wald. Es gibt aber durchaus Abschnitte im Wald, die wesentlich weniger gut ausgestattet sind. Achte auf deiner Suche einfach ein wenig darauf.

Feuerstelle

Wahrscheinlich plant ihr ein Feuer oder einen Faltkocher zu betreiben um euch Wärme und Nahrung zu sichern. Feuer ist im Wald nicht erlaubt, also solltet ihr eine Lagerstelle wählen, die von Forstwegen her uneinsehbar ist.

Dazu empfiehlt sich einen Feuer-Reflektor zu bauen, auch wenn es nur ein kleiner ist. Dieser wird die Wärme des Feuers auf euch zurückwerfen, so könnt ihr euer Feuer effektiver nutzen.

Außerdem macht er Feuer wesentlich schlechter sichtbar. Ihr solltet euch zwar nicht verstecken, allerdings muss man ja auch keine unnötige Aufmerksamkeit anziehen.

Natürlich solltet ihr die Feuerstelle vorher ordentlich vorbereiten, um nicht Gefahr zu laufen Material, um euch herum zu entzünden. Plant dazu auch möglichen Funkenflug ein und räumt lieber zu viel Material frei als zu wenig.

Je nachdem welches Holz ihr verfeuert, kann der Funkenflug variieren. Auch Wind kann den Funkenflug erhöhen. Da unterstützt euch erneut ein ordentlicher Feuerreflektor, wenn ihr genug Zeit habt, schützt euch von zwei oder drei Seiten vor Wind um den Funkenflug zu minimieren.

Bodenbeschaffenheit beim Lagerplatz finden

Dieser Punkt rückt in den Vordergrund, wenn ihr keine Hängematte verwendet, sondern mit einer Isomatte direkt auf dem Boden schlaft. In diesem Fall solltet ihr definitiv einen Lagerplatz finden der ebenen Untergrund aufweist.

Die Universal Schlafmatte von Savotta bietet zwar extra angebrachte Folien-Flaps um euch, solltet ihr von der Anti-Rutsch beschichteten Seite der Matte herunterrutschen, vor Dreck zu schützen, aber irgendwann reichen auch diese nicht mehr aus, wenn der Boden zu schräg ist.

Sucht euch also einen Platz, der nicht zu schräg ist und auch nicht am unteren Ende eines Hanges liegt. Solltet ihr von Regen überrascht werden, fließt das ganze Wasser den Hang hinunter direkt in euer Lager und ihr schlaft in einer Pfütze.

Wenn ihr in einer Hängematte schlaft ist der Boden natürlich egal. Ihr wollt ja aber trotzdem Ausrüstung auf den Boden stellen, wobei sich auch hier ein ebener Boden anbietet. Um auch dieses Problem zu lösen, empfehle ich den Amazonas – Hammock Floor, mit dem eure Ausrüstung immer trocken und sauber bleibt.

Dieser wird einfach untere eurer Hängematte angebracht und bietet Platz für euren Rucksack und Klamotten, die nicht schmutzig werden sollen. So geht nichts verloren.

Ein Blick in den Himmel

Egal welche Variante des Schlafsetups du jetzt auch wählst. Bevor du dich final für einen Platz entscheidest, solltest du immer auch noch einmal in den Himmel schauen.

Hängen dort vielleicht Äste, die aussehen als könnten sie jeden Moment herunterfallen? Ist der Baum der unten noch frisch aussieht vielleicht schon tot?

Mir ist es tatsächlich schon passiert, dass ich nach einer anstrengenden Wanderung und unter Zeitdruck kurz vor Sonnenuntergang meine Hängematte aufgehangen habe.

Als dann alles stand, habe ich bemerkt, dass der Baum an dem meine Hängematte aufgehangen war, bereits tot war und schon schief stand.

Tote Bäume können mit jedem Windstoß umfallen. Und obwohl es extrem selten ist, dass Menschen im Wald von umfallenden Bäumen verletzt oder getötet werden, muss man es ja nicht drauf anlegen.

Steht ein Baum in deiner Nähe bereits schief? Dann solltest du einen großzügigen Radius um den Baum Abstand nehmen.

Du kannst nie wissen, wieviel es noch braucht um den Baum zum Fallen zu bringen. Er kann auf seinem Weg nach unten auch andere Bäumen mit umstoßen. Halte dich also von diesen fern.

Ist ein Baum bereits umgefallen gilt auch hier Vorsicht. Der aufgestellte Wurzelteller bietet dir zwar Schutz vor Wind, kann aber auch Steine auf dich fallen lassen.

Wenn der Stamm bereits entfernt wurde oder von der Wurzel abbrechen könnte, musst du ebenfalls vorsichtig sein. Der Wurzelballen kann dann zurück auf den Boden schnellen.

Wie ihr vorgehen solltet beim Lagerplatz finden

Nachdem ihr euch meine 5 Kriterien verinnerlicht habt und eine geeignete Stelle gefunden habt, stellt ihr euch diese als Zentrum eurer gedanklichen Karte vor. Von diesem Punkt schwärmt ihr in alle Richtungen aus und erkundet die nähere Umgebung sorgfältig.

Wenn ihr alle oben genannten und für euch relevanten Ressourcen gefunden habt, ist euer Lagerplatz geeignet. Wenn nicht müsst ihr weitersuchen bis ihr die für euch richtige Stelle findet.

Auf meinem letzten Overnighter habe ich eine Stelle gewählt, die direkt an einem Hang lag, den niemand hinauf klettern würde. Auf diese Weise war ich in meinem Rücken völlig geschützt vor allen Überraschungen.

Ich musste nicht befürchten von anderen Menschen gestört zu werden. In die andere Richtung habe ich dann einen Feuerreflektor gebaut und schon war ich vor Blicken sicher.

Rücksicht auf das Wild nehmen

Wir sind im Wald nicht alleine. Neben uns Bushcraftern sind da auch noch Jäger und vor allem Tiere unterwegs.

Das Wild zieht sich zum Ruhen ins Unterholz zurück. Dort darf es nicht gestört werden. Wähle deinen Lagerplatz also auf keinen Fall in der Nähe von Unterholz, Eingängen zu einem Bau oder dem Hochsitz eines Jägers.

Denn mit deiner Witterung, deinem Geruch verjagst du die Tiere nachhaltig für einige Stunden aus einem Gebiet. Dieses wird von den Tieren gemieden.

Wenn du dich also in den näheren Umkreis eines Hochsitzes legst, dann hat der Jäger im blödesten Fall keine Chance mehr in der Nacht seine Arbeit zu machen.

Spar dir den Ärger und dem Jäger die Arbeit und halte dich davon fern. Denn wir alle wollen die Natur erleben und nutzen.

Wenn wir uns Gegenseitig mit Repsekt und Rücksicht behandeln, dann können wir das auch noch für eine lange Zeit tun.

Als ich letztens im Wald unterwegs war, habe ich einen Umweg von insgesamt ungefähr 2 Stunden in Kauf genommen, um sicher zu sein, dass kein Hochsitz in meiner näheren Umgebung steht.

Das war zwar Nervenaufreibend, dafür habe ich jetzt aber eine Platz gefunden, den ich ungestört schon mehrere Male genutzt habe, ohne mir Gedanken um andere Menschen machen zu müssen.

Fazit – Lagerplatz finden:

Ihr solltet nach einem Lagerplatz Ausschau halten, der weit genug von Forst und Wanderwegen entfernt liegt, gleichzeitig aber in Reichweite von Wasserquellen wie Bächen oder Seen liegt.

Er sollte eben gelegen sein, um euch einen angenehmen Schlaf zu gewähren.

Achtet dabei auf auf jeden Fall darauf, in keinem Gebiet zu kampieren, in dem Tiere ihren Unterschlupf haben.

Wenn du Lagerplätze sehen möchtest, die ich ausgesucht habe schau gerne auf meinem Instagram Profil vorbei.

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