Pilzkunde – Der Parasol

Pilzkunde beim Bushhandwerk. Der Parasol ist ein großer Vertreter der essbaren Riesenschirmlinge. Die richtige Identifizierung kann lebenswichtig sein. Also gut aufgepasst und genau hingeschaut!

Inhaltsverzeichnis

Pilzkunde – Der Parasol

Essbarkeit: Genießbar

Der Parasol ist einer der essbaren Vertreter der Riesenschirmlinge und in dieser Ausgabe der Bushhandwerk – Pilzkunde möchte ich ihn euch etwas näher bringen. Eines der markantesten Merkmale ist der riesige Hut der mit bis zu 25 cm Durchmesser dem Namen alle ehre Macht.

Beim auffalten des Hutes, reißt die Huthaut und es bilden sich mittelgroße braune Schuppen, die sich deutlich vom weißen Untergrund abheben. In der Mitte des Hutes bleibt ein Buckel bestehen, auf dem die Huthaut nicht reißt. Dort ist der Hut braun und glatt. Der Rand ist fasrig behangen. Die Schuppen reichen nicht bis zum Hutrand.

Der Stiel des Parasol erreicht eine Höhe von 15 bis 40 cm und wird etwa 3 cm dick. An der Basis ist der Stiel vor allem in früheren Wachstumsphasen stark verdickt und kann vor der Streckphase tellerförmig nach außen ausbeulen.

Nach der Streckphase ist der Stiel schlank und besitzt eine braune Natterung. Der Stiel ist zusätzlich hohl. Beim Auffalten des Hutes bildet sich ein doppelter Ring am Stiel, welcher immer frei beweglich ist und eine Laufrille aufweist. Das Fleisch des Pilzes ist weiß bzw. cremefarben. Es schmeckt und riecht angenehm nach Nuss. Die Sporen des Parasol sind weiß.

Ihr könnt den Pilz vom Frühsommer bis Spätherbst auf Wiesen an Waldrändern oder generell im Mischwald finden.

Hut3 bis 25 cm Durchmesser, weiche, braune und locker verteilte Schuppen, reichen nicht bis zum Rand, Mitte intakt, der Rand ist fasrig behangen
Stiel15 – 40 cm hoch, hohl, schlank und zäh, braune Natterung auf weißem Untergrund, Stielbasis verdickt,
Essbarkeit Essbar
Ringdick, wattig und leicht verschiebbar, doppelrandig mit Laufrille
Fleischweißlich – cremefarben
LamellenBei jungen Pilzen weiß, später cremefarben, nicht mit dem Stiel verbunden und leicht zu lösen
Geruchangenehm nach Nuss
Geschmackangenehm nach Nuss
VorkommenFrühsommer bis Spätherbst, Mischwälder, Waldränder und Heiden
Sporenweiß
VerwechslungenFuchsbrauner Schirmling, Gift-Riesenschirmpilz, Haselbrauner Schirmling, Jungfernschirmling,

Leckeres Rezept – Panierter Parasol!

Für die Chefköche unter euch habe ich hier ein wunderbares Rezept für Parasol. Die großen Schirmlinge eignen sich alleine schon aufgrund ihrer genialen Form perfekt dafür wie ein Schnitzel gebacken zu werden.

Zutaten

Hier also die Zutaten für 4 Portionen:

  • 4 Parasol Schirme
  • 2 Eier
  • 70 g Mehl
  • 70 g Semmelbrösel (Alternativ Paniermehl verwenden)
  • Salz und Pfeffer nach Belieben
  • 4 EL Öl

Zubereitung

Als erstes muss der Pilz gereinigt werden. Hier könnt ihr zum Beispiel einen Reinigungspinsel verwenden. Der Parasol kann aber auch unter fließendem Wasser gewaschen werden. Ich überlasse die Entscheidung euch.

Danach werden die Behälter zum Panieren vorbereitet. Einfach die beiden Eier in den einen Behälter aufschlagen und mir einem Schuss Milch verrühren. Mit Salz abschmecken und fertig.

Auf einen zweiten Teller kann nun das Mehl und auf einen dritten das Paniermehl oder die Semmelbrösel gegeben werden.

Wendet nun den Pilz im Mehl und anschließend in den Eiern. Zum Schluss kommt das ganze noch ins Paniermehl. Fertig ist euer Parasol-Schnitzel-Rohling.

Das ganze wird anschließend im heißen Öl schön Goldbraun gebacken. Fertig ist euer Parasol-Schnitzel! Dazu passen wunderbar Bratkartoffeln.

Guten Appetit!

Verwechslungen

Bei den Riesenschirmlingen gibt es leider einige Arten, die den essbaren zum Verwechseln ähnlich sehen, gleichzeitig aber äußerst Giftig sind. Ihr solltet auf keinen Fall Schirmlinge verwenden, die auf Komposthaufen oder generell im Garten wachsen.

Lasst außerdem die Finger von kleinen Schirmlingen. Hier fällt die Unterscheidung um einiges schwerer. In jedem Fall muss ein verschiebbarer Ring am Stiel vorhanden sein, sonst handelt es sich nicht um einen Riesenschirmling. Das allein ist allerdings kein sicherer Merkmal

Wie immer gilt daher mein Appell. Verwende keine Pilze, die du nicht zu 100 % identifizieren kannst. Kein Pilz ist das Risiko wert.

Ihr handelt eigenverantwortlich und dieser Beitrag stellt keine sichere Bestimmungsanleitung dar. Für eine Verzehrfreigabe muss ein geprüfter Pilzsachverständiger aufgesucht werden.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Sammeln.

Bis nächste Woche.

Vielen Dank an Pilzwelten für die Bereitstellung des Bildmaterials – Bildquelle

Die perfekte Pilzpfanne

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